Als sie Mitte der sechziger Jahre als Rhythm and Blues Band starteten, setzten sie ihren Namen aus den Vornamen der Blues-Musiker Pink Anderson und Floyd Council zusammen. Pink Floyd's führender Kopf, der Gitarrist Syd Barrett, begann schon bald, die Band durch völlig neue Klangexperimente zu führen. Der Titel des erfolgreichsten Stücks auf ihrem Debut-Album (1967 erschienen), das überdimensionale Instrumentalstück "Interstellar Overdrive", charakterisiert diese Phase am besten.

ROLLING STONE ALBUM GUIDE: "'A Saucerful of Secrets' continues the freakouts, though Water's emergent songwriting voice surfaces on the eerie "Set the Controls for the Heart of the Sun". Gradually, David Gilmour asserts a fresh musical personality into Floyd's mix: his probing solos and coherent tone are a far cry indeed from Barrett's hyperkinetic, unpredictable outbursts."

Für den Film "More" der Französin Barbet Schroeder komponierten Pink Floyd 1969 den Soundtrack. Seit spätestens 1966 ein Geheimtip des Londoner Undergrounds, waren die vier Engländer gerade im Begriff einen Siegeszug anzutreten, der Ihnen unter anderem einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde neben vielen anderen Superlativen und Abermillionen verkaufter Alben bescherte. Dennoch nahmen sie sich die Zeit dieses ausgezeichnete Stück Musik einzuspielen, das letztlich, ohne die damals gewohnten, teilweise extremen Kompositionen von Pink Floyd, Platz zehn der britischen LP-Charts erreichte.

Als "wichtigstes Album der britischen Popmusik im Jahre 1969" (Sounds) erschien mit dem vierten Werk Pink Floyds ein Doppel-Album, dessen erste Hälfte aus vier live-Versionen bekannter Stücke bestand, während Teil zwei eine Art Werkschau der vier Londoner darstellte. Von den Kritikern als schwer verdaulich eingestuft, konnte sich dieses interessante Stück Musik immerhin auf Platz sechs der britischen und Platz 25 der deutschen LP-Charts schwingen und war selbst in den USA noch in den Top-Hundred.

stereoplay: "Erst hier begreift man so richtig, in welchem Ausmaß und mit welcher Raffinesse Pink Floyd in jeder Schaffensperiode nicht nur Musik, sondern aufregende Hörspiele gezaubert haben."

Relics, das nach den fünf ersten Pink Floyd-Alben erschien, soll die frühen Raritäten-Highlights der britischen Avantgarde-Rocker zusammenfassen, enthält aber auch reguläre Albumtracks wie "Interstellar Overdrive" und "Bike" (beide vom Debüt) oder "Remember A Day" (von "A Saucerful Of Secrets"). Einen nicht geringen Teil der Tracklist machen allerdings tatsächlich rare Nummern aus, die größtenteils von Singles aus den Jahren '67 und '68 stammen. "Arnold Layne" und "See Emily Play" sind nicht nur die ersten beiden A-Seiten der Briten, sondern auch zwei ihrer wunderbarsten Popnummern, "Paintbox" stand ursprünglich auf der B-Seite der "Apples And Oranges"-Single, und "Julia Dream" und "Careful With That Axe, Eugene" sind die Rückseiten der '68er Singles "It Would Be So Nice" und "Point Me At The Sky". Insbesondere "Careful With That Axe, Eugene", ein völlig abgepfiffener, von genialen Vibes getragener Drogentrip, genießt heutzutage Legendenstatus und darf in keiner Floyd-Sammlung fehlen.

ROLLING STONE ALBUM GUIDE: "'Meddle' is far more hard-edged and more song-oriented than Ummagumma'. It revolves around "Echoes", a slow-building, sidelong psychedelic set-piece. Even without a lightshow, this epic still wields considerable
transportative powers."

Obscured by clouds" erschien 1972 als Musik zu dem Film "La valleé" von Barbet Schroeder - und als solche muß sie auch gesehen werden. Die Band befand sich zu dieser Zeit in einer Phase des Übergangs von Psychedelic Rock hin zu jener Art von Trance Melodik, mit der Pink Floyd kurze Zeit später zu einer der populärsten Gruppen der Welt werden sollte.

AUDIO: Die psychedelisch beeinflußte britische Band landete 1973 auf der dunklen Seite des Mondes. Dank Studio-Astronaut Alan Parsons wurden Traumsongs wie Money, Breathe oder das pulsierende Time klangtechnisch zur Sternstunde, die weltweit mehr als 15 Millionen Käufer fand.

AUDIO: Als die Rock-Dinosaurier noch in voller Größe durch die Hitparaden stampften, hatten auch die Anhänger von Pink Floyd allen Grund, wunschlos glücklich zu sein: Whish You Were Here war ein Knaller!

ALL MUSIC GUIDE: "Consisting of heavily reworked songs that had long been a part of Pink Floyd's live repertoire and were now given an Orwellian overview, 'Animals' found Pink Floyd acting as the mouthpiece for Roger Waters' increasingly vitriolic takes on modern life."

AUDIO: Die sentimentale Leidensgeschichte eines in die totale Isolation getriebenen Jungen verpackten die Mannen um den egomanischen Bandleader und Textdichter Roger Waters in ungewohnt harte, rockige Töne. Der leichte Disco-Touch pushte die ausgekoppelte Single Another Brick In The Wall Part Two zur Hymne und das Doppelalbum The Wall zum weltweiten Superseller mit etwa 20 Millionen verkauften Exemplaren.

Mit The Final Cut (Nebentitel "A Requiem For The Post War Dream by Roger Waters"), 1983 offiziell das letztes Album Pink Floyds , ahmt sich eine Band selbst nach, die vor 15 Jahren Musikgeschichte schrieb. Die Erfinder des Elektronic-Rock und der Quadrophonie, die Schöpfer von "Dark Side Of The Moon" schufen hier nur pompös-bombastische Variationen ihrer eigenen Vergangenheit.

Nachdem Roger Waters einen Prozeß gegen seine drei Ex-Kollegen, der ihnen die Nutzung des Markenartikels "Pink Floyd" verbieten sollte, verloren hatte, setzten sich die Gewinner zusammen, um ihren guten Namen ein weiteres Mal auszunutzen. Das Ergebnis war ein Abziehbild von Pink Floyd, das auch die zahlreichen Begleitmusiker nicht ansehnlich gestalten konnten.

Nach dem Weggang von Roger Waters 1985 war David Gilmour entschlossen, Pink Floyd auch ohne ihn weiterzuführen. Doch war die Rest-Band so zerrüttet, dass A Momentary Lapse Of Reason 1987 noch faktisch ein Gilmour-Soloalbum wurde. Zum zweiten post-Waters-Album The Division Bell 1994 jedoch fanden sich Gilmour, Rick Wright und Nick Mason in beinahe alter Form wieder zusammen. Wogen hatten sich geglättet, Wunden waren verheilt, und so entstand in entspannten Sessions mit einer Armee von profilierten Gastmusikern ein auf Hochglanz poliertes Album, das zwar nicht ihren 70er-Jahre-Meisterwerken das Wasser reicht, die Band aber - auch technisch - auf der Höhe ihrer Möglichkeiten zeigt.

Ob man zu A Collection Of Great Dance Songs ('81) gut tanzen kann, darf gerne bezweifelt werden, großartig sind die darauf vertretenen Songs aber auf jeden Fall. Die Compilation erschien in der veröffentlichungs- armen Pink Floyd-Phase zwischen dem epochalen The Wall-Epos und dem vorläufigen Schwanengesang The Final Cut

Diese Compilation enthält - der Name sagt es schon - die A- und B-Seiten der ersten drei Pink Floyd-Singles, mit denen sich die Band '67 einen erstklassigen Ruf erarbeitete. Bis auf "Paintbox", das aus der Feder von Organist/Pianist Rick Wright stammt, gehen sämtliche Kompositionen auf das Konto von Syd Barrett, dem verrückten Sänger und Gitarristen, der nach dem Debütalbum durchknallte, von seinen Kollegen vor die Tür gesetzt wurde und schließlich in der Klapse landete.

stereoplay: "Der Pink-Floyd-Fan hat nichts zu meckern angesichts dieser ersten umfassenden Karrierewerkschau der englischen Psychedelic-PopPioniere. Epochal."

Audio: "Pink Floyd standen damals musikalisch (und showtechnisch) im Zenit. Das untermauern die drei Parts von "Another Brick In The Wall" oder David Gilmours Powerplay zu "Comfortably Numb". Selbst im Sessel lassen die dynamischen Aufnahmen die Faszination nachspüren. Mit dem donnernden Intermezzo "What Shall We Do Now?" und "The Last Few Bricks" gibt's zwei Premieren aus dem Archiv. Floyd-Fans sollten die in Deutschland auf 50 000 Stück limitierte Special Edition"-Longbox erwerben: Im Booklet gibt's Bühnenpläne, Fotos plus Interviews."

Die "Momentary Lapse Of Reason"-Tour im Sommer '88 war ein Superspektakel. Auf diesem Live-Mitschnitt ist es nachzuvollziehen. Die 14 Songs vereinen Aktuelles wie "The Dogs Of War" und Klassiker wie "Another Brick In The Wall" in ausgefeilten, spannenden Versionen und mit berauschendem Klang.

Ein Doppelalbum mit Live-Musik einer Band, die durch den Weggang des Bassisten und Songschreibers Roger Waters zersplittert wurde. Das Bemerkenswerteste an Pulse ist vielleicht das blinkende Rotlicht, das bei der Erstveröffentlichung auf der Rückseite zu sehen war. Die übriggebliebene Band (mit Gastmusikern) spielt das gesamte Dark Side of the Moon Album. Der innovative Effekt geht jedoch schnell verloren, wenn der Lärm des Publikums jede auch nur mögliche Intimität unterbindet.