Es ist nicht zu überhören dass es sich um Grönemeyers erste Platte handelt. Die Musik und die Texte sind zwar überwiegend nicht von Ihm, aber sein Musikstil ist schon deutlich zu erkennen.

1980 lag diese Platte wie Blei in den Regalen und der Name Herbert Grönemeyer sagte höchstens Filmfreaks etwas. Zwo ist, wie der Name schon sagt, das zweite Album von Herbie und es ist natürlich noch dementsprechend unausgereift. Zu sehr erinnert Herbert Grönemeyer noch an die damaligen deutschen Liedermacher, die mit erhobenen Zeigefingern durch Deutschland liefen. Mit "Stau" oder "Kairo" bestätigt er zu allem Überfluß all den Skeptikern tatsächlich, nur ein neuer singender Schauspieler zu sein.

Boshaft, sarkastisch, augenzwinkernd-albern und zeitkritisch.

Gemischte Gefühle war das Album vor Herbert Grönemeyers Durchbruch. Die Scheibe verkaufte sich nicht eben gut, aber wer sie bei ihrer Veröffentlichung aufmerksam gehört hatte, mußte eigentlich schon damals bemerkt haben, welches Potential in dem Bochumer steckt.

Mit dieser Platte kam der große Durchbruch. Grönemeyer röhrt, er knödelt und wimmert mit seiner hohen, gepressten Stimme. Ehrliche, direkte Gefühle! Dabei verschluckt er auch mal Silben - er singt eben wie er redet.

Beim ersten Album nach dem Riesenerfolg "Bochum" lagen die Erwartungen sehr hoch. Doch Sprünge ist kein Hitsampler, sondern ein multistilistisches Experiment, was wohl im Publikum weniger Anklang gefunden hat, aber die Fans begeisterte.

So kennt man Grönemeyer: vielseitig, anspruchsvoll und keineswegs angepaßt. Auch auf seiner Ö-CD beweist er ein ums andere mal sein Ausnahmetalent.

Begonnen wurden die Aufnahmen zur Zeit des Mauerfalls, im November 1989. Die Euphorie, in der sich die Republik damals befand, mochte er aber nicht teilen: Luxus ist eine bittere, eine unzufriedene Platte. Schon im ersten Stück, "Hartgeld", weist er auf einen drohenden Ausverkauf des Ostens als Folge der Wiedervereinigung hin. Herbert Grönemeyer wollte sich mit Luxus seinen Ruf als ernsthafter Musiker erhalten, nachdem der Vorgänger Ö doch sehr poppig geraten war. Das ist ihm, auch Dank seines Mutes zu schwierigen Themen, gelungen.

Audio: Der Mann kann nicht tanzen. Und eigentlich auch nicht singen. Dennoch gehört er seit Jahren zur ersten germanischen Rock-Riege. Jetzt, wo der Republik das Chaos droht, wühlt Herbert Grönemeyer besonders genüßlich in der wunden Volksseele.

Techno, Trance und House, mal etwas Anderes.

Wer so groß ist wie Grönemeyer, der muss nicht auf Verkaufszahlen schielen und kann in Ruhe so ein Album machen. Da wird dem Hörer schon einiges abverlangt. Die Stimme läßt keinen Zweifel zu: Das ist schon Herbert aus Bochum - aber in großer Experimentierstimmung. Bleibt alles anders ist ein komplexes Kunstwerk. Man muß sich sehr darauf einlassen und wird dafür mit wachsendem Hörgenuß belohnt. Was Grönemeyer über die Dauer von mehr als einem Jahr in enger Zusammenarbeit mit dem Programmierer Alex Silva geschaffen hat, findet man auf dem deutschen Markt so schnell nicht noch einmal.

Manchmal führt das Schicksal Regie auch in Sachen Musik. Doch der neue Grönemeyer ist fast ganz der alte: ein Rockbarde, der heftig die E-Gitarre strapaziert und seine Verse immer noch im eigenwillig harten Stakkato (und deshalb oft textunverständlich) intoniert. Seine Parodisten können also aufatmen.

Amazon: 12 - der sachliche Albumtitel täuscht. Herbert Grönemeyer ist fünf Jahre nach seinem berührenden Album Mensch ein weiterer, großer Wurf gelungen. Nicht altersweise, sondern reif, ernsthaft und doch verspielt, und auch musikalisch sehr unkonventionell. Die Distanz aus der Wahlheimat England tut offenbar sehr gut. Sie verstärkt seine deutschen Sprachbilder, die trotz gewolltem Pathos weder abgegriffen noch akademisch klingen.

"Greatest Hits"-Sammlung aus Herberts frühen Jahren.

"Live" bringt Momentaufnahmen der "Chaos"-Tour 1993/94, aufgezeichnet in Wien, Berlin und Dortmund. Unterstützt von einer präzis rockenden Band präsentiert Herbert seine Zugnummern in schweißtreibenden Versionen

Gleich mit zwei recht gegensätzlichen Live-CDs bringt sich Herbert Grönemeyer nach einem ansonsten ruhigen Jahr wieder in Erinnerung. "Unplugged Herbert" dokumentiert jenes Konzert, das der blonde Bochumer am 15. Mai 1994 in den Berliner Babelsberg-Studios gab - er stand als bis dahin einziger deutscher Musiker vor den laufenden Kameras von MTV.

Am 7. und 8. Juni 2000 trat Herbert Grönemeyer zusammen mit seiner Band und dem NDR Hannover Pops Orchestra auf der Expo auf. Ein Ausnahme- Ereignis eines Ausnahme-Künstlers bei einer Ausnahme-Veranstaltung.